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10.05.2019

VBE: Vor der Flexibilisierung steht die Wertschätzung für das Personal

Anlässlich des Tages der Kinderbetreuung am 13. Mai

Mit Blick auf den Referentenentwurf der KiBiz-Reform und dem kommenden Tag der Kinderbetreuung1 sagt Barbara Nolte, VBE-Referatsleiterin Erzieherinnen und Erzieher: „Ich ermutige alle Eltern, nicht nur am Tag der Kinderbetreuung ein Dankeschön an meine Kolleginnen und Kollegen zu richten. Das motiviert uns, denn die Erzieherinnen und Erzieher leisten Tag für Tag weit mehr als die Rahmenbedingungen es eigentlich hergeben. Die Politik ist aber noch in der Bringschuld. Leider unterschätzt der vorgelegte Gesetzesentwurf den Fachkräftemangel und die damit verbundenen Belastungen für die Erzieherinnen und Erzieher. Der große Anteil der Kita-Leitungen ist bislang mit der Politik unzufrieden2. Das Vertrauen wiederzugewinnen, ist nur mit echten Verbesserungen der Erzieher-Kind-Schlüssel und klaren Regelungen zu Vertretungszeiten, Fortbildungszeiten sowie Vor- und Nachbereitungszeiten zu erreichen. Hier müssen w ir den Gesetzentwurf auf ‚Herz und Nieren‘ prüfen, ob die angedachten Personalbemessungen diesen realen Anforderungen der Praxis auch entsprechen. Die Flexibilisierung der Öffnungszeiten steht für uns daher nicht an erster Stelle."

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW blickt skeptisch auf das diese Woche vorgestellte milliardenschwere Kita-Paket3. „Wir begrüßen, dass der Fachkräftemangel mitgedacht wird, leider wird er offenbar unterschätzt. Ohne ausreichend Erzieherinnen und Erzieher, die die Kinder bilden und erziehen können, bringt die Zusage nichts, jeden notwendigen Kita-Platz zu bewilligen. Kritisch sehen wir auch die Flexibilisierung der Öffnungszeiten. Schon jetzt reicht das Personal nicht aus. Ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, muss an erster Stelle stehen", erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW. Der VBE begrüßt daher die im Entwurf erkennbaren Strategien zur Sicherung und Gewinnung neuer Fachkräfte.

Die Landesregierung hat diese Woche den Referentenentwurf für die grundlegende Reform des Kinderbildungsgesetzes verabschiedet. Ab 2020/21 investiert Nordrhein-Westfalen jährlich zusätzlich 1,3 Milliarden Euro. Der Entwurf beinhaltet unter anderem ein weiteres beitragsfreies Jahr, eine Platzgarantie und mehr Flexibilität bei den Öffnungszeiten. Der überwiegende Anteil der geplanten Investitionen stammt aus Bundesmitteln, die zeitlich beschränkt sind. „Endlich wird investiert, allerdings ist die Prioritätensetzung schwierig. Das Personal und damit auch die Bildungsqualität sind noch nicht ausreichend berücksichtigt. Darauf müssen wir als Vertretung der Praxis deutlich hinweisen. Um sofort in Nordrhein-Westfalen mit den empfohlenen Personalschlüssel arbeiten zu können, müssten wir noch heute 15.536 Fachkräfte4 einstellen", erklärt Barbara Nolte, VBE-Referatsleiterin Erzieherinnen und Erz ieher.

 

Weiterführende Informationen

1. Informationen zum Tag der Kinderbetreuung lesen Sie hier.

2. Aus der DKLK-Umfrage geht hervor, dass 79 Prozent der Kitaleitungen mit der Bildungspolitik in NRW unzufrieden sind. Die DKLK-Umfrage stellten der Informationsdienstleister Wolters Kluwer und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) am 27. März 2019 in Düsseldorf auf dem Deutschen Kitaleitungskongress vor.
Die DKLK-Studie erhalten Sie hier: https://www.deutscher-kitaleitungskongress.de/2019/presse/
Ergebnisse aus NRW können Sie hier herunterladen.

3. Pressemitteilung des Familienministeriums „Kabinett beschließt Referentenentwurf zur KiBiz-Reform"

4. Die zusätzlichen 15.536 Fachkräfte entstammen der Berechnung der Bertelsmann-Stiftung aus dem vergangenen Jahr. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/laendermonitor/presse/Laendermonitor_FrueKi_Pressemitteilung_Nordrhein-Westfalen.pdf


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